Hoffnungslosigkeit und wie die Heizungsexperten machen sich die Energiekrise zunutze

Diskutiere Hoffnungslosigkeit und wie die Heizungsexperten machen sich die Energiekrise zunutze im Wärmepumpe, Gebäudekühlung Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Das klingt attraktiv und nach einem einfachen Ausweg. Das Einzige an der neuen Heizungsanlage ist, dass sie auch rund 25 kEur kostet und niemand...

sundoo

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Das klingt attraktiv und nach einem einfachen Ausweg. Das Einzige an der neuen Heizungsanlage ist, dass sie auch rund 25 kEur kostet und niemand Teile davon austauschen möchte. Sie wollen alles ersetzen: den Heizkessel, den Pufferspeicher, den Trinkwasserkreislauf... Und das alles mit der steigenden CO2-Steuer...

Ich bin verzweifelt auf der Suche nach einem Heizungsbauer in der Nähe, der mich nicht nur übers Ohr hauen will und alles ersetzen will. Jemand, der sein Gehirn nutzen kann, um zu verstehen, was ersetzt werden muss, und es umzusetzen.

Eine einwandfrei funktionierende Heizung durch etwas zu ersetzen, das wahrscheinlich in 15 Jahren kaputt gehen würde, und dafür 25.000 Euro zu bezahlen, ist überhaupt nicht verlockend.
 

Grauguss

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Ich betreue etliche Immobilien mit alten Heizungsanlagen. Manche Kessel sind auch schon sehr alt (teils über 30 Jahre), so dass die Eigentümer diese eigentlich erneuern möchten. Wegen der "Goldgräberstimmung" bei den Heizungsbauern und den oft absurd teuren Angeboten sehen wir im Moment von Erneuerungen ab und reparieren die alten Öl- und Gasheizungen, so lange es geht. Fast immer sind Ersatzteile noch irgendwo zu bekommen. Bei weniger gängigen Geräten kaufen wir häufig benötigte Ersatzteile (z.B. Ionisationselektroden oder Dichtungen) im Voraus und legen sie in den Heizungskeller. Somit sind die wichtigsten Ersatzteile sofort vorhanden, wenn mal ein Kessel ausfällt.

Mit etwas Fleiß habe ich bisher immer eine Firma gefunden, welche die alten Kessel repariert. Einmal musste ich allerdings über 20 Heizungsbauer anrufen, bis einer gekommen ist. Das ist regional unterschiedlich.
 

sundoo

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Ich betreue etliche Immobilien mit alten Heizungsanlagen. Manche Kessel sind auch schon sehr alt (teils über 30 Jahre), so dass die Eigentümer diese eigentlich erneuern möchten. Wegen der "Goldgräberstimmung" bei den Heizungsbauern und den oft absurd teuren Angeboten sehen wir im Moment von Erneuerungen ab und reparieren die alten Öl- und Gasheizungen, so lange es geht. Fast immer sind Ersatzteile noch irgendwo zu bekommen. Bei weniger gängigen Geräten kaufen wir häufig benötigte Ersatzteile (z.B. Ionisationselektroden oder Dichtungen) im Voraus und legen sie in den Heizungskeller. Somit sind die wichtigsten Ersatzteile sofort vorhanden, wenn mal ein Kessel ausfällt.

Mit etwas Fleiß habe ich bisher immer eine Firma gefunden, welche die alten Kessel repariert. Einmal musste ich allerdings über 20 Heizungsbauer anrufen, bis einer gekommen ist. Das ist regional unterschiedlich.
Wie weit bist du von 67165 entfernt ? :))
 

Grauguss

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@sundoo Bin zu weit weg. :) Ich betreibe keine Heizungsfirma, sondern betreue Immobilien in technischer Hinsicht. Das Problem mit den Heizungen bzw. Handwerkern betrifft "professionelle" Grundeigentümer und Hausverwaltungen fast genauso wie Eigentümer von Einfamilienhäusern. Es gibt aber Handlungsmöglichkeiten, wie oben beschrieben.

Wenn man sich bei älteren Heizkesseln die wichtigsten Ersatzteile, Anleitungen usw. in den Heizungskeller legt, kann die "Heizungsfirma um die Ecke" bei einer Störung zumindest etwas machen.
 
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Generischer Nutzer

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Hallo,

@ sundoo,
deine Verzeiflung kann ich gut nachvollziehen. Meine Mutter hat in den letzten Jahren auch nur massiven Ärger mit den Heizungsmenschen gehabt. Angeblich gab es keine Teile mehr, dann wurden andre Dinge bei der Reparatur beschädigt, bzw. unnötige Dinge abgerechnet. Der bisherige Höhepunkt wurde dieses Jahr im Dezember erreicht, als die Elektronik der Heizung den Geist aufgab. Wieder wollte man eine neue Heizung einbauen, weil angeblich keine neuen Teile verfügbar waren. Mir ist dann der Geduldsfaden gerissen und ich habe einfach eine alte Heizung des gleichen Typs per Kleinanzeigen für 100 Euro organisiert und bin noch in der Nacht die 500 km zu meiner Mutter gefahren, damit die Teile dann am nächsten Tag zur Verfügung standen. Die Handwerker ließen sich dann aber noch eine Woche Zeit. Anschließend schien die Heizung zu laufen, aber nur bis zum nächsten Morgen, denn dann musste die Heizung zwangsweise abgeschaltet werden, denn es war in allen Räumen viel zu warm. Nach der Abschaltung ließ sie sich dann aber nicht wieder einschalten. Da wir keine Lust hatten die Handwerker nochmals zu bestellen, erklärte sich meine Mutter bereit noch ein paar Tage mit dem Kaminofen zu heizen und zu warten bis ich Weihnachten zu Besuch kommen konnte.
Die Ursache des Problems war wieder mal Pfusch. Der Spezialist bekam die Heizung nach dem Tausch der Elektronik wegen eines Fehlers nicht zum laufen und schaltete sie einfach in den Schornsteinfegermodus. Damit lief sie zwar, aber natürlich ohne Begrenzung, also mit einem Vorlauf von 86°C
und das bei einer Fußbodenheizung. Natürlich sprach die thermische Sicherung an, diese wurde aber wegen des Schornsteinfegermodus übergangen und so verhinderte diese nach dem Abschalten den Neustart. Ursache für das ganze war übrigens ein falsch angeschlossenes Steuergerät, mit dem sich der Handwerker aber wohl nicht beschäftigen wollte.
Das eigentliche Problem war übrigens ein defektes Relais, welches einzeln um die 12 Euro kostet. Mit Platine sollten es im Internet so um die 70 Euro sein. So viel zu nicht zu bekommenden Ersatzteilen. Uns hat der Spaß mit den Handwerkern übrigens knapp 500 Euro gekostet, darin enthalten war eine Strafgebühr von fast 100 Euro, weil das Ersatzteil nicht über die Firma gekauft wurde.
Mein Rat wäre nach einer baugleichen Heizung über die Kleinanzeigen-Portale im Internet zu suchen. Die alten aber funktionsfähigen Heizungen sind dort relativ günstig (100-250 Euro) zu bekommen und so ein Ersatzteilspender verbraucht im Keller nicht viel Lagerraum, sorgt aber für eine deutliche Beruhigung der Nerven.

PS: Bitte unbedingt alle Datenblätter und Bedienanleitungen gut archivieren und auch alles verfügbare Material aus dem Netz herunterladen.

@ Grauguss,
Du Glücklicher, die Auswahl zwischen 20 Handwerkern ist wahrer Luxus. Hier gibt es nicht mal eine Hand voll und die guten kleineren Betriebe sind alle in den letzten Jahren geschlossen worden, weil die Meister in Rente gingen.
 

ASHotbird

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Achso, und wenn du eine ehrliche Energieberatung möchtest, nimmst du einen Energieberater von der Verbraucherschutzzentrale (Klick). Ist zumindest meine Erfahrung (ich hatte beide da). Die bekommen keine Provisionen für umgesetzte Maßnahmen!
 

Generischer Nutzer

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Hallo ASHotbird,

es geht zumindest in meinen Augen nicht mal um Unehrlichkeit, sondern um Zeit. Was die Baustoffe und die Wände angeht kann der Energieberater nicht einfach durch Handauflegen feststellen was in der Wand ist, also wird geschätzt und zwar eher zum schlechteren Ergebnis hin, weil man ja nicht will, dass es nachher kalt in der Bude ist.
Ich habe das gerade selbst erlebt. Das Ergebnis des Energieberaters lag bei einer Heizlast von 8,2 kW, laut den Bauunterlagen waren es aber 6,2 kW. Ein kleiner Unterschied der aber für die Auswahl der falschen Größe der WP und damit für dauerhafte Mehrkosten sorgen kann. Das Problem ist glücklicherweise durch Eigeninitiative lösbar.
 
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ASHotbird

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Das meinte ich auch nicht mit ehrlich. Wenn der da was berechnet hat usw. wird den schon halbwegs stimmen.
Ich meine die Beratungsleistung. Welche Maßnahmen lohnen sich auch finanziell für den Kunden und nicht nur für den eigenen Geldbeutel, ohne es schön zu rechnen. Nicht alles, was man machen kann, ist immer ökologisch und ökonomisch sinnvoll.
Und der Energieberater der Verbraucherschutzzentrale kostete +/- 30€; finde ich nicht viel für eine professionelle, unabhängige Zweitmeinung (auf den Termin muss man allerdings ein paar Monate warten).
 
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